Wo haben wir uns verloren?
Diese Frage wird sehr häufig am Ende der Trauerphase gestellt und es freut mich als Coach sehr, wenn mein Klient oder Klientin die „Mitverantwortung“ für die Situation anschauen möchte.
Jedoch beginnt anfänglich zuerst eine Verdrängung der eigenen Verantwortlichkeit.
Verdrängung ist eine Schutzstrategie des Inneren Kindes. Das Kind in uns (aus der Vergangenheit) hat gelernt unangenehme Situationen zu verdrängen bzw. zu interpretieren wie es zum eigenen Vorteil passt.
Die Verantwortung abzugeben scheint im ersten Moment sehr hilfreich zu sein und bietet die Möglichkeit in eine – sehr beliebte – Rolle zu schlüpfen: Die Opferrolle.
Die Opferrolle ist aber sehr zäh, denn du bleibst handlungsunfähig. Du bemitleidest dich selbst und bleibst für diese Zeit handlungsunfähig.
Viele Glaubenssätze und Glaubensmuster – die du sehr gut aus der Kindheit kennst -kommen zum Vorschein:
Ich bin nicht gut genug!
Ich bin nicht liebenswert!
Ich bin hässlich!
Ich darf keine schöne Partnerschaft erleben!
Ich kann nie gewinnen!
Ich komme immer zu kurz, usw.
Durch diese Gedanken, erlebst du ein Chaos der Gefühle:
Liebe
Trauer
Hass
Wut
Scham
Wiederum Trauer
Selbstmitleid
Angst
Wiederum Hass
Schuld
Wiederum Trauer
Selbstvorwürfe
Wiederum Wut, usw.
Die Situation zu akzeptieren – so wie sie ist – entspannt. Hier hört den Kampf auf und du beginnst „produktiv“ nach vorne zu schauen.
Hier kommt tatsächlich die Frage: Wo haben wir uns verloren? Hier beginnt das Wachstum!
Hier beginnt die Heilung!