Traumaskala

Trennungen gehören zu den eher unterschätzten Traumata. Eine psychologische Begleitung ist in den verschiedene Phasen der Trennung sehr wichtig.

Die Traumaskala (0-10)

Die Schwere des Traumas einschätzen

– Das Pärchen hatte einen schönen Start und schmiedete Pläne für die Zukunft. Doch bald verlief die Liason im Sande oder wurde unverbindlich. Sie trifft sich mit einem Neuen oder er ruft nicht mehr so oft an um die Beziehung aufrechtzuerhalten bis es sich von selbst erledigt.

Auf der Traumaskala würde diese Trennung vielleicht einer 2 bis 4 entsprechen.

– Das Paar ist bereits 1-2  Jahre zusammen und langsam schleichen sich Gewohnheiten im Alltag ein, welche die Beziehung belasten. Die fehlende Kommunikation, das Desinteresse, und fehlende Gemeinsamkeiten bis hin zu der Frage: „Bist du noch für mich da?“ „ Lieben wir uns noch?“ führen zur Entfremdung.

In der Situation ist die Trennung zwar vorhersehbar – was den Schockfaktor reduziert, dennoch ist sie schmerzhaft. Auf der Traumaskala handelt sich hier um eine 5 bis 7 je nach den finanziellen und sozialen Folgen des Auseinandergehens.

– Nach langjähriger Beziehung nehmen die Streitigkeiten und Machtkämpfe zu und überlagern alles andere. Ungelöste Konflikte, Beleidigungen, Schweigen, Liebesentzug. Die Beziehung ist zu einem Schlachtfeld geworden bis irgendwann einer das Handtuch wirft. Vielleicht haben die beiden zuvor Jahre in den Aufbau einer gemeinsamen Zukunft investiert. 

Jetzt stehen sie vor Trümmern und einem tiefen Schmerz. Auf der Traumaskala würde eine solche Trennung irgendwo zwischen 6 und 10 rangieren abhängig von der Frage ob man von der Trennung überrascht wurde oder nicht.

– Die niederschmetternde Trennung passiert wenn die Betroffenen keinesfalls damit rechnen konnten. Wenn sie zuvor die Augen vor den vielen Warnsignale verschlossen haben oder die Realität nicht wahrhaben wollten.

Der/die Betroffene wird dann eiskalt erwischt, wenn der Partner erzählt „er/sie hätte sich anderweitig verliebt“. Hier haben die Betroffenen das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren und im freien Fall ins Ungewisse zu stürzen, sie fallen in ein Gefühl der Machtlosigkeit oder Erstarrung und verlieren die Orientierung. Die unzähligen Lügen der Vergangenheit kommen an die Oberfläche was zu einer destruktiven und oft aggressiven, ja hasserfüllten Verhaltensweise führt. Das „Ego“ erwacht und der betroffene handelt und agiert wie ferngesteuert. Logik, Ratio, Empathie und Verständnis sind oft ausgeschaltet.

Auf der Traumaskala wird eine solche Situation zwischen 9 und 10 bewertet.