Selbstunsichere Menschen haben es schwer im Leben

Wir alle kennen das Gefühl der Unsicherheit. Ein neuer Job, eine neue Beziehung oder eine neue Herausforderung, jeder von uns bekommt mehrmals im Leben kalte Füße.

Viele von uns spielen eine “bedrohliche” Situation mehrmals im Kopf durch und versuchen – in der Theorie – Wege zu finden um das Problem zu lösen. 

Viele wiederum können keine Entscheidungen treffen. Sie schieben es vor sich her bis jemand anderes die Entscheidung abnimmt. Es gibt auch Menschen, die ihr gewohntes Umfeld lieben und schätzen und am liebsten sich immer mit den selben Personen treffen. Sie fahren jedes Jahr in den gleichen Urlaubshotel und sind keine Freunde von Überraschungen.

Solches Verhalten – obwohl diese manchmal auch umständlich sind – sind normal und die Personen fühlen sich damit auch wohl und sind zufrieden. 

Es gibt aber ein Krankheitsbild, das ich euch heute näher erläutern möchte, weil die Betroffenen sehr darunter leiden.

Ängstlich-vermeidende-Persönlichkeitsstörung

Hier besteht eine panische Angst vor Ablehnung und Kritik, deshalb vermeiden diese Personen jegliche gesellschaftlichen Interaktionen. Da diese Menschen Peinlichkeiten, Zurückweisung und Kritik entgehen wollen, vermeiden sie Situationen, die zu solchen Reaktionen führen könnten.

Die Angst ist so groß, dass die Betroffenen sich nicht trauen, berufliche Veränderungen anzunehmen oder große Projekte zu übernehmen, weil sie überempfindlich auf Kritik reagieren. Im privaten-intimen Bereich können sie sich nicht fallenlassen, weil sie Angst haben ausgelacht zu werden oder dass ihr “Geheimnis” in den Freundeskreis verbreitet wird.

Der Freundeskreis übrigens ist klein und sehr vertraut – trotzdem ist die Angst vor einer seelischen Entblößung enorm groß.

Der Betroffene sieht sich durch die Augen anderer. Selbst eine neutrale Verhaltensweise wird als Kritik oder Ablehnung interpretiert, wodurch sich der Betroffene verletzt fühlt.

Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl, fühlen sich unattraktiv und unterlegen. Sie sind schweigsam und zurückhalten.

Einige Forschungen belegen, dass diese Art der Persönlichkeitsstörung ein Mix aus genetischen, psychischen und umweltbedingten Faktoren sind.

Die familiären Hintergründe

Kritische und abwertende Eltern, die ihr Kind ausgelacht oder bloßgestellt haben. Emotionale Kühle und keinerlei Wertschätzung und Anerkennung begünstigen diese Art der Persönlichkeitsstörung.

Das Kind hat nie das Gefühl bekommen, gut genug zu sein. Es wurde nie motiviert eigenständig zu denken und zu handeln und wurde nie ernst genommen, wenn es ihre Gefühle und Bedürfnisse mitgeteilt hatten. Das Kind hat nie gelernt selbstständig zu denken und konnte somit seine Autonomie nie entfalten.

Es gibt verschiedene Therapieansätze für diese Art der Persönlichkeitsstörung:

  • Verhaltenstherapie
  • Psychopharmaka
  • Gruppentherapie 

Wenn die Ursache in der frühen Kindheit zu finden ist, ist es für mich möglich durch die systemische Therapie und NLP (Neuro-Linguistisches-Programmieren), mit dem Klient zu arbeiten.

Für mich besteht der zentrale Gedanke darin, eine vertrauensvolle Beziehung zu dem Klienten aufzubauen und behutsam an den Kern des Problems zu führen. Da die Betroffenen einen großen Leidensdruck spüren, sind sie offen für die Therapie, vorausgesetzt sie fühlen sich sicher und wohl mit dem Therapeut.

Gib dir eine Chance und arbeite an dir!

Eine dicke Umarmung

Deine Simone